Kategorie: Öffentlicher Platz
SIEEB ECOLOGICAL AND ENERGY EFFICIENT BUILDING

BEIJING - CHINA

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Das Gebäude, das Mario Cucinella für das Campusgelände der Tsinghua Universität Peking entworfen hat, der neue Sitz des chinesisch-italienischen Bildungs- und Forschungszentrums für Umweltschutz und Energieeffizienz, stellt eine Grundlage für die Entwicklung einer langfristigen bilateralen Zusammenarbeit in den Bereichen Umweltschutz und Energie dar, ist aber auch ein effizienter Prototyp, der in der Lage ist, die CO2-Emissionen an die Umwelt zu kontrollieren und zu verringern, wobei die Funktionstüchtigkeit sowohl der passiven als auch der aktiven thermoklimatischen Regelsysteme optimiert wird. Das Projekt SIEEB (Sino-Italian Ecological and Energy Efficient Building), das dank der Kooperation zwischen dem Ministerium für Umwelt und Naturschutz der Republik Italien und dem Ministerium für Wissenschaft und Technologie der Volksrepublik China entstand, überträgt die fortschrittlichsten Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur Minderung der umweltschädlichen Emissionen in das Innere eines komplexen architektonischen Bauwerks. Dabei werden ausgereifte anlagentechnische Lösungen mit strukturellen und architektonischen Entscheidungen verbunden, die es gestatten, bei Technologie und Leistung Spitzenresultate zu erzielen. Das Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Mailänder Polytechnikum entwickelt wurde und für das in der Vorbereitungsphase eine Reihe von auf Computermodellen basierenden Leistungstests und Simulationen des Gebäudes durchgeführt wurden, die dazu dienten, die morphologischen Eigenschaften aufgrund die Gebäudelage, des Typs der Verkleidung und der zu benutzenden Haustechniksysteme vorherzusehen, stellte sich das Ziel, das Konzept, das an der Basis der italienisch-chinesischen Zusammenarbeit in seiner Gesamtheit steht, in eine architektonische Form zu übertragen: die Umweltverträglichkeit und die Einsparung von Energie. Der Entwurf von Cucinella sieht absichtlich keine halben Lösungen vor: Die Technologie wird Sprache, der Konstruktionsprozess wird dargelegt, die Statik des Gebäudes, wie seine Haustechnik werden Zeichen, fast als müssten sie den Bedarf, den Betrieb eines Systems in seiner Gesamtheit mitzuteilen, in die vollendete Form übertragen. Jede Fassadenlösung und jedes technologische Detail ihres Aussehens drücken für sich selbst einen deutlichen Prozess aus und verleihen der Architektur, die sie werden sollen, Charakter und Identität. Ausgehend von der Struktur mit einem nach Süden geöffneten Hof, bis zur Wahl der Behandlung der Fassaden, die sich je nach der Richtung unterscheiden, unterhält das gesamte Bauwerk konstante dialektische Beziehungen mit seinen potentiellen Benutzern aufrecht, indem sie ständig zum Überlegen über die angewendeten Lösungen anregen und fast didaktisch die Aufmerksamkeit auf jedes einzelne Teil des architektonischen Systems lenken. "Die Nordfassade, die den Haupteingang zum Campus darstellt, ist so angelegt, dass sie fast ganz undurchsichtig wirkt und gut isoliert ist, um das Gebäude vor den kalten Winterwinden zu schützen. Unterschiedliche Systeme hinterlüfteter Fassaden werden für die zum Garten weisende "Innenhülle" und die Außenverkleidung auf der Ost- und Westseite verwendet. Die Südfassaden, die durch die vorragenden Strukturen und Etagen beschattet werden, haben eine Verglasung, die eine starke Transparenz gewährleistet. Die Außenseiten des Gebäudes im Westen und Osten haben eine "doppelte Hülle", die aus einer einfachen durchgehenden Fassadenstruktur mit einem Spiel matter und transparenter Module und einer Außenschicht aus Glas mit Siebdruck besteht. Für die West- und Ostfassade wurden wegen ihrer kritischen Ausrichtung zur Sonne Spezialkomponenten eingeführt, wie lichtreflektierende Lamellen innen und außen (light shelf) und Innenjalousetten, um die Beschattung zu gewährleisten und das Gebäude optimal mit dem Tageslicht zu durchfluten. Die Sonnenschutzstruktur, Lamellen aus Reflexionsglas, hat unterschiedliche Neigungswinkel, um in den als Büros genutzten Räumen die Beschattung zu gewährleisten und den Bedarf an Tageslicht zu decken” (aus dem technischen Bericht). Das für das Gebäude SIEEB gewählte Projekt bestätigt sich daher nicht nur wegen der eingeführten architektonischen Lösungen als ein Paradebeispiel, sondern ist es auch wegen der integrierten Benutzung der besten heute am Markt erhältlichen Technologien, die von italienischen Unternehmen produziert werden, und zwar im Verein mit experimentellen Innovationen, die in diesem Gebäude getestet werden können. Ein weiteres Beispiel dafür stellt die Benutzung eines Doppelbodens innerhalb des Gebäudes dar, der mit dem System Granitech montiert wurde. Auch die strukturellen und baustellenmäßigen Lösungen unter der Leitung der Agentur Favero & Milan Ingegneria zeichnen sich durch eine bedeutsame Forschungsarbeit zur Integration mit den Technologien und Baumethoden aus, die in China am häufigsten Anwendung finden, um optimale Methoden und Zeiten zur Fertigstellung des Gebäudes zu gewährleisten. Zur Realisierung dieses Bauwerks wurde eine Verwaltungsstruktur zur Kontrolle von Entwurf und Konstruktion geschaffen, die aus italienischen und chinesischen Unternehmen bestand, welche die Baustelle in ihrer Gesamtheit verwalteten und in dieser Funktion zusammen an der Abwicklung der Ausschreibungen, der Formulierung der Verträge, der Planung der Lieferungen und der Ausführungsarbeiten und schließlich der Prüfung der Qualität der ausgeführten Arbeiten gearbeitet haben. Auszug aus Materia n°53 - BIG LIGHTS

SIEEB ECOLOGICAL AND ENERGY EFFICIENT BUILDING BEIJING - CHINA

Jahr: 2006
Kunde: Ministero Italiano per l'ambiente e la tutela del territorio - Ministero della scienza e della tecnologia della Repubblica Popolare Cinese
Architekten: M.Cucinella, E.Francis, D.Hirsch, G. Altieri
Büroarchitektur: MCA Mario Cucinella Architects



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